Dramatischer Match-Tiebreak: Debütant holt sich den Titel bei den Herren
28. Hallen-Tennis-Bezirksmeisterschaften: Teilnahmerekord eingestellt
Herren: Sieg für Niklas Niggemann (1. TC Hiltrup)
Damen: Favoritin Paula Rumpf (TC Union Münster) setzt sich durch
Münsterland/Billerbeck. Einstand nach Maß für einen Newcomer im Tennisbezirk Münsterland: Bisher hatte Niklas Niggemann hauptsächlich für Furore auf den Tennisplätzen des Tennisverbandes Niederrhein gesorgt und dies insbesondere in den vergangenen drei Jahren in der Verbandligamannschaft des TC Grün-Weiß Lennep e.V. (Remscheid). Jetzt spielt Niggemann nicht nur für Lennep sondern erstmalig auch für das Verbandsligateam des 1. TC Hiltrup. Sein Debüt im Münsterland hätte nicht besser laufen können. In einem hochdramatischer Match-Tiebreak gegen den Titelverteidiger Alexander Skripaev (TG Stadtlohn/Ahaus) behielt Niggemann knapp mit 15:13 die Oberhand und ist damit der neue Bezirksmeister bei den Herren. Die Bilanz von Skripaev bei den Hallen-Bezirksmeisterschaften kann sich ebenfalls sehen lassen. Dreimal ging er an den Start, schaffte es immer in das Finale und holte sich einmal den Titel.
Herren:
Zu Beginn des Herren-Endspiels sah es nach einem abrupten Ende aus. Beim Stand von 3:0 für Niggemann verletzte sich Skripaev bei einem Ballwechsel. Nach einer langen verletzungsbedingten Pause griff Skripaev wieder zum Racket, verlor zwar den ersten Satz mit 4:6, kam dann aber wie Phönix aus der Asche wieder zurück und verwies Niggemann im zweiten Satz mit 6:1 überraschend klar in die Schranken. Der Match-Tiebreak musste entscheiden. Beim Stand von 7:3 sah alles nach einem Erfolg für Niggemann aus. Doch der 17 Jahre alte Skripaev zeigte gute Moral und glich zum 7:7 aus. Spätestens ab jetzt war es ein offener Abschlagabtausch. Jeder Ballwechsel bot hochklassiges Tennis. Beide Spieler hatten mehrfach die Möglichkeit, Matchbälle zu verwandeln. Dies schaffte dann beim Stand von 14:13 Niklas Niggemann: 6:4,1:6 und 15:13 hieß es am Ende, und alle waren sich einig, das Endspiel der Herren war der absolute sportliche Höhepunkt der 28. Hallen-Tennis-Bezirksmannschaften des Tennisbezirkes Münsterland.
Damen:
Die Dramatik und Spannung fehlte hingegen beim Damen-Finale. Hier zog Titelverteidigerin Paula Rumpf (TC Union Münster) einsam ihre Kreise. Die 53. der deutschen Rangliste und Hallen-Westfalenmeisterin gewann das Finale im Schnelldurchgang gegen die an Nummer zwei gesetzte Anna Beßer (TC Deuten) klar in zwei Sätzen (6:0,6:2).
Herren 50:
Zwei Teamkollegen von Paula Rumpf bestritten das Finale der Herren 50 Konkurrenz. Dass der amtierende Vize-Westfalenmeister der Halle und der an Nummer eins gesetzte Peter Lenz (TC Union Münster) das Finale erreichen würde, war keine Überraschung. Für diese sorgte Cristian Rotter (TC Union Münster). Er schaltete im Viertelfinale den an Nummer zwei gesetzten Jan-Dirk Hachmann (TC 22 Rheine) nach drei Sätzen (1:6, 6.3, 10:8) aus. Auch im Halbfinale behielt er nach dem Match-Tiebreak mit 3:6, 6:3 und 11:9 die Oberhand gegen Sascha Bartz (SG Grün-Weiß Telgte). Im Finale hatte Rotter keine Chance. Peter Lenz wurde seiner Favoritenrolle gerecht und holte sich nach einem klaren Zweisatz-Sieg (6:1,6.1) erstmals den Bezirksmeistertitel in der Herren 50 Konkurrenz.
Herren 40:
Bei den Herren 40 war Alexander Hiller (TC Drensteinfurt), Sommer-Bezirksmeister 2022, an Nummer eins gesetzt. Hiller, Andre Siemes (DJK VfL Billerbeck), Michael Thiemann (SV Münster 91) und Nico Landsknecht (DJK VfL Billerbeck) wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und erreichten alle das Halbfinale. Thiemann, der aktuelle Vize-Westfalenmeister der Halle (Konkurrenz Herren 45) konnte sich gegen Hiller knapp mit 7:6,6:4 durchsetzen. Im Billerbecker Halbfinale musste der Match-Tiebreak entscheiden, den Nico Landsknecht für sich entschied (2:6, 7:5, 10:7). Das Finale war eine klare Sache für Thiemann (6:2, 6:1). Er holte sich damit bereits zum dritten Mal einen Bezirksmeistertitel in der Halle.
Damen 40:
Bei der Damen Konkurrenz 40 stand Sylvia Trendelkamp (TC Nordwalde 1921) kurz vor ihrer Titelverteidigung. Sie setzte sich im Halbfinale gegen die an Nummer eins gesetzte Katja Flüthmann (TC Grün-Weiß Neuenkirchen) knapp durch (5:7, 6:2, 10:7). Im Finale musste sie einem kräftezerrenden Turnier Tribut zollen und verlor gegen die an Nummer vier gesetzte Yvonne Butterweck (TV Feldmark Dorsten) mit 6:2, 5:7 und 1:10 im Match-Tiebreak. Bezirksmeisterin Butterweck hatte sich zuvor gegen die an Nummer zwei gesetzte Tanja Kaulfuß (ESV Schwarz-Weiß Münster) mit 6:3,6:4 im Halbfinale durchgesetzt.
Herren 60:
Ein starkes Teilnehmerfeld erwartete Titelverteidiger Friedrich Sievert (TV Grün-Gold Gronau) in der Herren 60 Konkurrenz. Der Gronauer erreichte nach einem umkämpften Match (5:7, 6:1, 10:5) gegen Udo Farwick (TC Nordwalde 1921) wieder das Finale. Dies schaffte auch der an Nummer vier gesetzte Thomas Gausepohl (THC Münster). Gausepohl, bei den Tennis-Insidern als klarer Titelaspirant gehandelt, bezwang im Halbfinale den an Nummer eins gesetzten Andreas Kleimann (TC Nordwalde 1921) klar in zwei Sätzen (6:1, 6:0). Auch Sievert musste sich dann Gausepohl im Finale beugen (1:6, 1:6).
Die 28. Hallen Bezirksmeisterschaften - Kategorie A6 bei den Damen und Herren, Kategorie S7 bei den Senioren (Damen 40, Herren 40, Herren 50, Herren 60) - waren mit insgesamt 3.000 Euro dotiert. Die Bezirksmeister in der offene Klasse erhielten jeweils 300 Euro und in den einzelnen Altersklassen jeweils 150 Euro. Die Vizemeister bekamen jeweils 200 Euro bzw. 100 Euro. Die Unterlegenen der Halbfinalspiele erhielten eine Siegprämie in Höhe von 100 Euro bzw. 50 Euro. Mit 25 Euro wurden die Viertelfinalisten der offenen Klasse belohnt.
Insgesamt zog die 1. Vorsitzende des Tennisbezirks Münsterland Barbara Niemeyer ein positives Fazit der 28. Titelkämpfe im Sportpark Billerbeck. „2022 hatten wir mit 80 Teilnehmern eine Rekordteilnahme bei den Bezirksmeisterschaften zu verzeichnen. Genauso viele Spieler waren auch dieses Jahr wieder am Start. Auch die Qualität der Teilnehmerfelder konnte in den meisten Konkurrenzen nochmals gesteigert werden.“
Fotonachweis: Tennisbezirk Münsterland